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Die gesamte Getreideanbaufläche im Jahr 2015 stieg gegenüber dem Vorjahr geringfügig auf rund 144 000 ha. Bei Brotgetreide resultierte ein marginaler Flächenrückgang und beim Futtergetreide eine leichte Zunahme. Gute Erträge ergaben im Berichtsjahr eine Getreideproduktion von insgesamt rund 890 000 Tonnen.

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Landwirtschaftliche Nutzfläche nach Nutzungsarten

Produktion

Getreidequalität

Anhaltend trockene Witterungsbedingungen in der Abreife- und Ernteperiode des Weizens bewirkten, dass mit rund 1000 Tonnen eine ausserordentlich geringe Brotweizenmenge die Anforderungen für die Vermahlung nicht erreichte und für Futterzwecke verwendet wurde. Im Vorjahr mussten nahezu 100 000 Tonnen dem Futtertrog zugeführt werden. Die mahlfähige inländische Brotgetreidemenge bezifferte die Branchenorganisation swiss granum auf 465 000 Tonnen, wovon der Schweizerische Getreideproduzentenverband 53 000 Tonnen zur Stützung des Brotgetreidepreises der Tierfütterung zuführte. Trotz der Deklassierung qualitativ schwacher Posten resultierten im mehrjährigen Vergleich insgesamt ein tieferer Proteingehalt und eine schwächere Feuchtglutenqualität.

Grenzbewirtschaftung Brotgetreide

Auf Brotgetreideimporte innerhalb des Zollkontingents von 70 000 Tonnen wird ein Referenzpreis angewandt und der abgeleitete, variable Grenzschutz vierteljährlich überprüft. Weil die Brotweizenpreise an den internationalen Märkten seit Oktober 2013 auf tiefem Niveau verharren, werden innerhalb des Zollkontingents Brotgetreide seither die maximalen Grenzabgaben (Zollansatz und Garantiefondsbeitrag) von Fr. 23.- je 100 kg angewandt. Infolge der qualitativ schlechten Brotgetreideernte im 2014 forderte die Branchenorganisation swiss granum im Berichtsjahr eine vorübergehende Erhöhung des Zollkontingents Brotgetreide um 20 000 Tonnen. Dieser Forderung entsprach der Bundesrat im Rahmen des agrarpolitischen Frühlingspakets mit der Erhöhung des Zollkontingents Brotgetreide für das Jahr 2015 auf 90 000 Tonnen. Die im Januar und April 2015 freigegebenen Zollkontingentsteilmengen wurden von 20 000 Tonnen auf je 30 000 Tonnen und jene vom Juli 2015 von 15 000 Tonnen auf 20 000 Tonnen erhöht. Die im Oktober 2015 freigegebene Zollkontingentsteilmenge wurde von 15 000 Tonnen auf 10 000 Tonnen reduziert.

Aussenhandel

Kraftfutter

Basierend auf etwas tieferen Erträgen beim Körnermais und einer kleineren Fläche infolge Mehrbedarf an Silo- und Grünmais sank die Futtergetreideproduktion im Jahr 2015. Unter Einbezug der vom Schweizerischen Getreideproduzentenverband deklassierten Brotgetreidemenge von 53 000 Tonnen standen für die Nutztierfütterung rund 455 000 Tonnen Getreide zur Verfügung. Ergänzend zu den in der Lebensmittelindustrie anfallenden Nebenprodukten wurden Futtergetreide und eiweissreiche Ackerfrüchte importiert.

Hans-Ulrich Tagmann, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, hans-ulrich.tagmann@blw.admin.ch