Zurück

Die Landwirtschaft beeinflusst die Qualität und Quantität des Wassers. Weiter besteht zwischen der Landnutzung und der Struktur der Gewässer eine Verbindung.

Einfluss der Landwirtschaft auf die Qualität des Wassers

Das Agrarumweltmonitoring umfasst Indikatoren zur Qualität des Wassers und Faktoren, die die Qualität des Wassers beeinflussen. Im Agrarbericht 2016 werden die Themen Stickstoff, mit Aussagen zu Nitratemissionen ins Wasser und zum Nitratgehalt im Grundwasser, der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln  und von Tierarzneimitteln behandelt. Das Thema Phosphor, inkl. Phosphorgehalt in Seen, ist Teil des Agrarberichts 2014 .

Landwirtschaft und Quantität des Wassers

Bei der Quantität des Wassers spielen die Drainage von vernässten Flächen und die Bewässerung eine wichtige Rolle.

Die Drainage ermöglichte vielfach erst eine produktive landwirtschaftliche Nutzung oder verbesserte die Möglichkeit, Lebensmittel zu produzieren. Das Drainagenetz der Schweiz wurde grösstenteils bis Ende der 1980er Jahre errichtet. Knapp ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist drainiert. 70 % davon sind Fruchtfolgeflächen und damit qualitativ bestgeeignetes ackerfähiges Kulturland, das Grundlage für die langfristige Versorgungssicherung ist. Herausforderungen aus Sicht der Umwelt sind die Erhaltung und Wiederherstellung von Feuchtbiotopen, Einträge von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln via Drainage sowie der Schutz von Moorböden.  
 
In der Schweiz werden heute nur wenige Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche bewässert. Mit dem Klimawandel wird der Bewässerungsbedarf zunehmen. Im Agrarbericht 2015 sind der Einfluss der Klimaänderung auf Wasserressourcen und Gewässer und der Umgang mit Wasserknappheit dargestellt.

Landwirtschaft und Raum für Gewässer

Die dynamischen Prozesse natürlicher Fliessgewässer sind heute auf weiten Strecken durch Verbauungen eingeschränkt. Erkenntnisse zum Schadenspotenzial von Hochwasser, den Kosten von Verbauungen und die gestiegene Wertschätzung der Biodiversität haben dazu geführt, dass der Hochwasserschutz heute nicht mehr allein durch die Verbauung erfolgen kann und darf. Die Kantone müssen zudem einen für die diversen Funktionen der Gewässer (Bewältigung von Hochwasser, Beitrag zum Landschaftsbild, Lebensraum für aquatische Lebewesen, wichtige Vernetzungselemente für die Biodiversität auch landseitig usw.) ausreichenden Gewässerraum entlang der meisten Gewässer ausscheiden, der höchstens extensiv bewirtschaftet wird.

Literatur

BÉGUIN, J., SMOLA, S. (2010): Stand der Drainagen in der Schweiz, Bilanz der Umfrage 2008. Bundesamt für Landwirtschaft, Fachbereich Meliorationen.

BFS, 2012. Landwirtschaftliche Betriebszählung: Zusatzerhebung 2010. Medienmitteilung. Bundesamt für Statistik, Neuenburg.

Ruth Badertscher, BLW, Fachbereich Agrarumweltsysteme und Nährstoffe, ruth.badertscher@blw.admin.ch.