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Die Milchwirtschaft ist der wichtigste Sektor der Schweizer Landwirtschaft mit einem Anteil von rund 20 % an der Erzeugung des gesamten landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs. 2015 gab es in der Schweiz noch ca. 21 850 Milchproduzenten, davon 10 270 im Berggebiet und 11 580 im Talgebiet. Sie haben im Berichtsjahr rund 3,49 Millionen Tonnen Milch vermarktet. Davon wurde rund ein Drittel ohne Fütterung von Silage und 6% als Biomilch produziert. Die silofreie Milch ist Voraussetzung für die Herstellung von Schweizer Rohmilchkäse wie Emmentaler AOP, Gruyère AOP, Sbrinz AOP oder Tête de Moine AOP. Der Hauptteil der in der Schweiz vermarkteten Milch wird zu Käse verarbeitet (42 %), gefolgt von Butter (16 %), Konsummilch (11 %), Dauermilchwaren wie Mager- und Vollmilchpulver (10 %), Konsumrahm (8 %), Joghurt (3 %) und übriges.

Die durchschnittlich vermarktete Milchmenge lag im Jahr 2015 bei 196 992 kg je Talbetrieb und 105 503 kg je Bergbetrieb. Während im Talgebiet gegenüber dem Jahr 2014 durchschnittlich 15 064 kg mehr geliefert wurden, waren es im Berggebiet rund 4319 kg mehr. In den letzten zehn Jahren betrug die Zunahme der gelieferten Milchmenge 60,1 % bei Tal- und 41,7 % bei Bergbetrieben. Diese ungleiche Entwicklung verdeutlicht die besseren Wachstumsmöglichkeiten im Talgebiet. Auch im Jahr 2015 war der prozentuale Zuwachs der durchschnittlichen Milchmenge gegenüber dem Vorjahr im Talgebiet höher als im Berggebiet.
 
Die vermarktete Milchmenge im Berichtsjahr ist mit 3,49 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr um etwa 1,5 % gesunken. Der Kuhbestand ist mit etwa 0,5 % etwas weniger zurückgegangen.

Hans Ulrich Leuenberger, BLW, Fachbereich Tierische Produkte und Tierzucht, hansulrich.leuenberger@blw.admin.ch